Bahnhof Ludwigsfelde bei Berlin am 03. Dezember 1980

- Fahren und Bauen -

Elektrifizierungsarbeiten am km 25 der Strecke von (Berlin Anhalter Bahnhof -) Großbeeren nach Halle/Leipzig -

Zum Schluß und als Übergang vom ersten Kapitel "DIE DAMPFLOKZEIT" (von 1978 bis 1980)  zum nächsten Kapitel "DER TRAKTIONSWECHSEL" (von 1981 bis 1988) an dieser Stelle einige Bilder von den Elektrifizierungsarbeiten auf der Strecke von Berlin nach Halle/Leipzig im Bereich des Bahnhofes Ludwigsfelde am 03. Dezember 1980.

Bereits 1976 begannen die Elektrifizierungsarbeiten auf den Strecken von Dresden und Halle/Leipzig nach Berlin.

Um bei den Baumaßnahmen die Behinderungen im Zugverkehr auf den stark belasteten Hauptstrecken so gering wie möglich zu halten standen diese Arbeiten unter dem oben genannten Motto "Fahren und Bauen".

Für die Arbeiten zum Setzen der Fahrleitungsmasten und das Ziehen der Fahrleitungen wurde in Zusammenarbeit der DDR-Luftfahrtgesellschaft "INTERFLUG" und der Deutschen Reichsbahn ein Verfahren für den Einsatz von Hubschraubern entwickelt. Vor dem Einsatz von Hubschraubern musste für die genannten Arbeiten die Strecke gesperrt werden, um so den Einsatz von Kränen gewährleisten zu können. Das Setzen von Fahrleitungsmasten und Ziehen von Fahrleitungen stellt an die Besatzung des Hubschraubers höchste Anforderungen: Der Pilot fliegt "blind" und wird vom liegenden Bordingenieur eingewiesen. Der Bordingenieur wiederum wird von der Bodencrew eingewiesen. Bei den Arbeiten an diesem Tag waren auch die Verkehrsminister der osteuropäischen Staaten anwesend, da die DR in Zusammenarbeit mit staatlichen Dienststellen die Elektrifizierung mit Hubschraubern vorführen wollte.

Zum Fahrplanwechsel im Mai 1981 wurde dann der elektrische Betrieb bis Ludwigsfelde aufgenommen. Weitere Bilder siehe auf der Seite "Ludwigsfelde am 07. Dezember 1981".

Die Bilder von den Elektrifizierungsarbeiten finden Sie auf dieser Seite nachfolgend und den Tagebuchauszug des Tages auf der Seite "Erlebnisse und Begebenheiten am Rande".

Weiteres zur Geschichte des Bahnhofes Ludwigsfelde und der Anhalter Bahn, sowie den Strecken im Süden Berlins auf der Seite Eisenbahnstrecken im Süden Berlins von Detlef Hoge ...

Bitte klicken Sie zur Vergrösserung auf die Bilder:

(unter den vergrösserten Bildern sind die Bildunterschriften zu finden)

  Genshagener Heide
Bauzug
  Ludwigsfelde
die alte Fussgängerbrücke (Aufnahmedatum unbekannt) Anschrift am Empfangsgebäude
Ka 26 Mi 8 Mast Mi 8 Mi 8
die Bodencrew "Fahren und Bauen" Mi 8 die Bodencrew
die Bodencrew die Prominenz die Bodencrew

  die Planungen für die Elektrifizierung der Hauptstrecken bei der DR bis 1990 (Grafik rechts, Stand Juni 1984)

 

am 25. Mai 1984 fand bei der ZAG 1/5 des DMV in Berlin ein Vortrag über die Streckenelektrifizierungen bei der DR statt:

- in Ludwigsfelde werden zur Zeit noch 40 Züge pro Tag umgespannt,

- in der Planungsphase sind zur Zeit die Strecken von Berlin nach Pasewalk und von Neustrelitz über Stralsund nach Sassnitz und als Ergänzung für einen wirtschaftlichen Betrieb die Abzweigstrecke von Züssow nach Wolgast-Hafen,

- auf allen Strecken erfolgt die Bahnstromversorgung dezentral über 110-kV-Umformer,

- im laufenden Fünfjahrplan sollen insgesamt noch 900 km Strecke elektrifiziert werden und in den Jahren von 1986 bis 1990 noch einmal 1300 km,

- Planungen für die Streckeninbetriebnahme:

1984 Schönefeld - Schöneweide, Schöneweide - Lichtenberg, Lichtenberg - Birkenwerder, Adamsdorf - Waren/Müritz,

1985 Grünauer Kreuz - Wuhlheide - Lichtenberg, Waren/Müritz - Schwaan - Rostock, Karower Kreuz - Pankow-Süd, Rosslau - Lu. Wittenberg,

1986 bis 1990 Lu. Wittenberg - Falkenberg - Senftenberg - Hoyerswerda, Halle/Saale - Eilenburg - Falkenberg, Magdeburg - Rostock,

Leipzig - Falkenberg, Berlin-Ostbahnhof - Frankfurt/Oder - Eisenhüttenstadt - Cottbus, Falkenberg - Riesa, Berlin - Pasewalk - Stralsund - Sassnitz,

Berlin - Cottbus, Elsterwerda - Riesa - K-M-Stadt, der Kohlering um Cottbus,

- ab 1990 noch einmal 2500 km bis zum geplanten Endausbau,

- es sollen dann 80 % aller Traktionsleistungen der DR mit Ellok erbracht werden,

- Probleme: Profilfreimachung, Signal- und Fernmeldeleitungen, Aufwand von 50 bis 60 Mrd M, Kosten sind 30 bis 40 % niedriger als bei Diesellok,

Amortisationszeitraum 7 bis 8 Jahre, Aufwand von 15.000 M um eine Tonne Diesel einzusparen, spezifischer Wirkungsgrad 60 bis 70 %,

- Fahrzeitverkürzungen: Berlin - Rostock 8 Minuten, Magdeburg - Rostock 10 Minuten, Oranienburg - Neustrelitz 7 Minuten,

Magdeburg - Wittenberge 15 Minuten, bei Güterzügen soll es ähnlich sein, allerdings gibt es auf Grund örtlicher Bedingungen Schwierigkeiten diese Fahrzeitverkürzungen wirksam werden zu lassen,

- Erhöhung der Streckendurchlassfähigkeit um 3 bis 10 %,

- Fragen der Zuhörer: zwischen Ostkreuz und Ostbahnhof werden an zwei Stellen die Gleise abgesenkt, Entwicklung der Mehrsystem-Ellok BR 230 durch Skoda - je 20 Lok DR und CSD, Entwicklung einer leichten Strecken- und Rangier-Ellok, der Rügendamm bleibt eingleisig und die Entwicklung einer beweglichen Kabelbrücke ist in Auftrag gegeben worden, die alte Spreebrücke in Berlin-Treptow bleibt vorläufig stehen und wird erst später durch einen Neubau ersetzt, Verbindung zum Bundesbahnnetz erst nach 1990;

letzte Änderung: 28.01.2023 

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